Der Anfang ist eigentlich ein Dejavu, man sitzt vor dem Rechner, surft im Netz und schaut sich verschiedene Modelle an. Irgendwann hat man den Entschluss gefasst, dass ist das Modell der Begierde und tätigt den Kauf. Je nach Wartezeit bis zur Lieferung können dann schon mal Monate vergehen, aber die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Im Shop von 3DLap ist das ein wenig anders. Die Jungs vertreiben RC Modellflugzeuge, mit Schwerpunkt auf historische Militärflugzeuge, wer aber auf die Lieferung per Post wartet, wird wohl ewig warten. Vielmehr bereiten sie die Modelle für den 3D Druck auf und bieten die Druckdateien per Download an. Eine hervorragende Geschäftsidee, wie ich finde - Kaufen, Drucken, Bauen und Fliegen. Aber klappt das auch?
Durch einen Vereinskollegen wurde ich auf diesen Hersteller hellhörig und beschloss, mein erstes 3D Druck-Flugmodell selbst zu drucken, zusammen zu bauen und erfolgreich den Erstflug zu absolvieren.
3D Drucker und Erfahrung sind vorhanden, also stand meinem Vorhaben nichts im Weg. Als erstes habe ich das Modell bei 3DLabs gekauft und das Zip-File mit all den Dateien heruntergeladen. 3DLap gibt an, alles druckfertig für Simplify3D und dem Prusa Drucker zu liefern. Ich muss sagen, das stimmt!
Ich habe keinen Prusa Drucker, aber ein ähnliches Modell und ich konnte bis auf die Druckertyp-Einstellungen alle Parameter übernehmen. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass das Modell nicht mit PLA gedruckt wird, sondern mit LW-PLA der Niederländischen Firma colorfabb. Wer lieber in Deutschland bestellt, erhält das Material auch bei 3DJake. Das Material schäumt beim Drucken auf und spart so bis zu 50% des Gewichts von klassischen PLA. Ausserdem lässt es sich mit Sekundenkleber verkleben und kann geschliffen und lackiert werden. Es ist sehr flexibel, trotzdem Bruchstabil und lange nicht so spröde wie manch klassisches PLA Material. Richard hat das Material ausgiebig getestet und seine Erkenntnisse in seinem Block veröffentlicht.
Das nachfolgende Video gibt einen ersten Eindruck des Drucks wieder.
Einige Teile werden in PLA gedruckt, um zum Beispiel die beiden Flügel zu einer Tragfläche zu stabilisieren, die Anlenkungen für das Höhenruder und der Motorhalter. Am Ende bringt das Modell die in der Anleitung beschriebenen 225gr auf die Waage.
Ich finde, das muss sich bei einer Spannweite von 85cm und einer Länge von 75cm hinter keinem Schaummodell verstecken. IZum Vergleich, ein in Kohle gebauter DLG wiegt am Ende flugfertig knapp weniger. Das wollen wir aber hier nicht vergleichen, denn das wäre ein wenig wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Der Erstflug war unspektakulär, ausser ein paar Klicks an Höhe und Quer war nichts zu tun. Die "Pyörre" fliegt wie auf Schienen und ist selbst im Landeanflug sehr zahm zu handhaben.
Nach dem Erstflug, bereit fürs Foto